Juni 2016
Während unserer Slowakei-Rundreise mussten wir natürlich auch mal die Hohe Tatra beschnuppern. Die Hohe Tatra ist ein recht kleines Hochgebirge mit gerade mal knapp 30 km Länge. Das Gebiet ist Nationalpark, man darf nur auf markierten Wegen wandern; als Grenzgebirge zwischen Polen und der Slowakei ist sie von beiden Seiten gut erschlossen und zeitweise touristisch ziemlich überlaufen.
Als wir da waren, war noch keine Saison, dafür war aber auch das Wetter nicht stabil genug für eine längere oder gar Mehrtagestour. Am Fuße der slowakischen Tatra fährt parallel zum Kamm die Tatrabahn - eine Art Straßenbahn im Überlandverkehr. An der Bergflanke verläuft ein gut ausgebauter Wanderweg, die sogenannte Tatra-Magistrale. Dadurch ergeben sich viele Tourmöglichkeiten auf der Tatra-Magistrale, weil man nach dem Abstieg immer problemlos mit der Tatrabahn wieder zum Ausgangspunkt zurückfahren kann.
Wir starteten unsere Wanderung direkt von dem schön gelegenen Campingplatz Rijo Camping Stara Lesna. Per Tatrabahn fuhren wir nach Starý Smokovec und noch ein paar Meter mit der Standseilbahn hinauf. Von dort aus wanderten wir mit mäßigem Anstieg bis zur Hütte Sliezsky Dom an einem malerisch gelegenen Bergsee. Die Hütte selbst ist nicht ganz so malerisch, sondern verströmt eher den Charme eines 70-er-Jahre-Plattenbauhotels. Das Essen war aber trotzdem lecker und man hatte einen schönen Ausblick von der großen Terrasse.
2004 zerstörte ein Orkantief fast die Hälfte des Baumbestandes auf der slowakischen Seite der Hohen Tatra. Die Wunden davon sind noch immer deutlich sichtbar, aber die Natur erholt sich langsam wieder. Kleiner positiver Nebeneffekt: Es gibt viel freie Aussicht.
Nach einer gemütlichen Runde um den See machten wir uns schon an den Abstieg, der uns auf einem gut markierten Weg hinab ins Tal führte, wo wir per Tatrabahn wieder "nach Hause" fahren konnten.
Alles in allem eine wenig spektakuläre Wanderung, aber mit viel Aussicht und mehreren glasklaren Quellen am Wegesrand.