24.-28. Juni 2005
Der Tarn hatte sehr wenig Wasser, deshalb konnten wir erst in Ste-Enimie starten. Im Paddelführer steht etwas von Wildwasser I, aber das erreicht er wahrscheinlich nur bei höherem Wasserstand. Die eigentliche Schwierigkeit bestand darin, die flachen Stellen zu umschiffen.
Der Tarn hat smaragdgrünes Wasser und ist von steilen Kalksteinwänden umgeben. Wunderschön sind die an den Fels geklebten kleinen Dörfer aus Naturstein. Zwischen La Malène und dem Pas de Souci ist der schönste und beliebteste Streckenabschnitt, dort fahren auch elektromotorgetriebene Barken. Im Vergleich zur Ardèche ist es aber trotzdem recht beschaulich.
Keinesfalls sollte man den Ausstieg vor dem unbefahrbaren Pas de Souci verpassen (Lebensgefahr!), die Warnschilder sind unübersehbar groß und mehrsprachig. Am Pas de Souci ist eine längere Umtrage, deshalb bietet sich der dortige Campingplatz als Etappenziel an. Auf diesem Campingplatz trafen wir ein Pärchen aus München, Ralf beigeisterte sie sofort für das Kanadierfahren. Sie machten Probefahrt bis zum Dunkelwerden. Braucht Ally vielleicht einen neuen Vertriebsmitarbeiter? 🙂
Unsere zweite Etappe führte von les Vignes nach Paulhe. Bis Le Rozier ist man noch in der Gorge du Tarn. Dort ist eine Stromschnelle nach der anderen, da kommt es schon zu richtigen Wildwasser-Adrenalinausschüttungen. Jedenfalls sollte man diese Teilstrecke nur mit Wildwassererfahrungen paddeln, die Durchfahrten sind teilweise recht verblockt. Danach weitet sich das Tal, ist deutlich mehr besiedelt und die Vegetation wird mediterran. Der Tarn ändert dadurch völlig seinen Charakter und strömt auch nicht mehr so flott.
Bei gutem Wasserstand kann man den Tarn noch bis Millau und weiter paddeln. Wir wollten unserem Boot nicht so viel Grundberührung zumuten, deshalb haben wir uns das Viaduc de Millau (Ende 2004 eingeweihte höchste Schrägseilbrücke der Welt) vom Land angesehen. Und zwar von allen Seiten. Drüber gefahren sind wir natürlich auch. Beeindruckend.
Der Tarn ist ein traumhafter Paddelfluss und bekommt deshalb