Pfingsten Mitte Mai 2021
Nach Neißetour und einsamem Spreewald wollten wir noch ein bisschen auf der Spree nördlich von Lübben paddeln. Wir trafen uns in Beeskow mit Britta&Roy und unternahmen von dort aus drei Tagestouren:
Zuerst eine Runde durch den unteren Spreewald. Start in Leibsch. Dort gelangt man an mehreren Stellen zwischen den Grundstücken bequem ans flache Spreeufer. Über Puhlstrom und Quaasspree kann man auch gegen die geringe Strömung bequem bis nach Schlepzig paddeln. Auf dem Freifließ geht es eine Runde um das kleine Örtchen Schlepzig. Nach einer Schleuse mit Kanu-Rutsche gelangt man zur Hauptspree, auf der man mit der Strömung wieder zurück nach Leibsch paddelt. Eine schöne Tagesrunde, bei der man den größten Teil des unteren Spreewaldes zu sehen bekommt. Viel Natur, ein paar handbediente Schleusen.
Unsere nächste Tagestour sollte eigentlich von Beeskow aus bis nach Drahendorf führen. Etwas lang, aber prinzipiell machbar. Wir ließen uns unterwegs aber viel Zeit und blieben dann auch noch in Neubrück im Eiscafe Hartman hängen. Da wir die Faltfahrräder im Boot dabei hatten, war das aber überhaupt kein Problem. Per Fahrrad und Shuttle-Service waren wir fix wieder in unserm "Basislager" auf dem netten Campingplatz Beeskow. So kamen wir noch zum dritten gemeinsamen Paddeltag am Pfingstmontag von Neubrück bis nach Drahendorf.
Die Strecke zwischen Beeskow und Drahendorf kann man wirklich empfehlen. Der Einstieg neben dem Flussschwimmbad bei Campingplatz und Bootsverleiher "Albatros Outdoor" ist perfekt ausgebaut. In Beeskow sollte man sich auf dem Wasser rechts halten und die "große" vollautomatische Sportbootschleuse benutzen. Die Spree darf dort auch mit motorisierten Booten befahren werden, an diesem Pfingstwochenende war der Motorbootverkehr sehr gering. Am Beginn des Wergensees zweigt mit einer interessanten Schleuse links die Drahendorfer Spree ab. Die ist dann wieder motorbootfrei und besonders idyllisch. Weit hörbar sangen die Drosselrohrsänger, wir sahen Eisvögel und sogar am helllichten Tage eine jagende Fledermaus.
Nach Drahendorf mündet die Drahendorfer Spree wieder in die Hauptspree. Ab dort gibt es wieder Motorbootverkehr und zusätzlich auch noch Berufsschifffahrt, denn nun ist die Fürstenwalder Spree als Teil des Oder-Spree-Kanals ausgebaut. Trotzdem kann man dort problemlos paddeln; auch diese Strecke ist teil der "Märkischen Umfahrt", die über ca. 180 km eine Rundtour über Spree und Dahme-Gewässer ermöglicht. Wir sind die Etappe auf der Fürstenwalder Spree vor ewigen Zeiten gepaddelt und fanden sie nicht so spannend, dass wir sie wiederholen wollten.
Stattdessen paddelten wir noch einen schönen Tag auf der Müggelspree, die hinter Fürstenwalde bei der "Großen Tränke" als kleines, mäanderndes Flüsschen abzweigt. Die Müggelspree ist wieder motorbootfrei. Bei Mönchwinkel gibt es einen tollen Rast- und Übernachtungsplatz. Wenn man in Fürstenwalde startet und bis Erkner paddelt, hat man auch eine sehr gute Bahnverbindung zwischen Start und Ziel.
Die Spree ist insgesamt ein interessanter und abwechslungsreicher Paddelfluss, aber besonders schön sind die Drahendorfer und Müggelspree und diese beiden Abschnitte bekommen (mal ganz abgesehen von der netten Paddelbegleitung 🙂) von uns auf jeden Fall die Bestwertung: