Solarversorgung unterwegs

Mitte Juli 2019

Für die Langstreckenwanderung (El Paseo) eines Freundes hat Ralf die Technik zusammengestellt. Der Wanderer navigiert mit dem Outdoor-Handy (Samsung XCover 4) und darauf der Android-App "Locus Map pro". Auf der zusätzlichen Micro-SD (64GB) im Handy hat er Musik, E-Books, die kompletten Topo-Karten von Deutschland, Frankreich und Spanien und seinen Track. Daneben ist noch reichlich Speicherplatz um die Fotos aus seiner Panasonic Lumix (DMC-TZ5) zu sichern.

Eine entscheidende Frage vor der Tour war aber die Energieversorgung für Handy und Kamera. Ursprünglich wollte er mehrere Akkus für die Kamera mitnehmen und eine große Powerbank zum Nachladen des Handys, dazu Akku-Lader von Panasonic, USB-Ladestecker und Kabel.

Nach längerer Recherche und Produktvergleichen hat Ralf dann aber die Konfiguration gefunden, die den Wanderer jetzt schon fast 1500 km steckdosenfrei unterwegs sein lässt. Inzwischen nutzen Susi und ich fast die gleiche Zusammenstellung bei unseren Touren:

Der zentrale Energielieferant ist das Solarpanel "SunnyBAG Leaf+ Premium". Das Panel liefert max. 6,2 Watt elektrische Leistung. Im Lieferumfang des Panels für 99 € befindet sich eine 10.000 mAh PowerBank. Das Panel lässt sich mit den angebrachten Haken/Ösen und dem zugehörigen Befestigungsmaterial sehr flexibel auf Rucksack/Fahrrad/Boot etc. befestigen. (Zum Mini-USB-Kabel gibt es noch einen winzigen Adapter auf Lightning für iPhone & Co.)

Tagsüber wird am Solarpanel die Powerbank aufgeladen und gleichzeitig oder abends/nachts an der PowerBank bis zu zwei USB-Geräte. So lassen sich auch trübe Tage mit wenig oder keinem Solar-Strom-Ertrag überbrücken. Für das Handy hat er einen Zweitakku dabei, den er bei Bedarf sofort wechseln kann. Diese Reserve hat er bis jetzt (56 Tage unterwegs) nur ganz selten benutzt.

Für die Kamera-Akkus gibt es eine leichte Ladeschale mit USB-Eingang, so dass auch die Kamera mit gesammeltem Solarstrom versorgt werden kann. Diese Ladeschale (Firma mtb) scheint es für sehr viele Kameramodelle zu geben.

Ergänzend hat der Wanderer noch einen USB-SD-Card-Reader, über den man direkt von einer SD- (oder micro-SD-) Karte Daten lesen kann (KiWiBiRD Micro USB OTG zu USB-Adapter), um die Fotos von der Kamera ins Handy zu kopieren.

Mit Navigation, telefonieren, E-Mail, Facebook usw. verbraucht das Handy pro Tag ca. 60% seiner Kapazität, er kam noch nicht ein mal in die Situation, wenig Akku-Ladung zu haben.

Jetzt noch zum Gewicht der ganzen Technik:
Solarpanel: 193 g
Powerbank: 182 g
Kabel: 14g
Ladeschale (Foto-Akku): 37g
Ersatzakku (Handy): 45g
Summe: 471 g

"Früher", vor der Handy-Navigation, hatten wir immer (zusätzlich zum Handy) ein Garmin GPS-Gerät dabei (Oregon 400, 186 g), dazu z. B. für 4 Tage Tour Ersatzakkus Eneloop (6 Stück = 208 g) und Ersatzakku Fotoapparat (53 g). Das kommt in etwa in die gleiche Größenordnung wie die Solartechnik, nur können wir jetzt beliebig lange ohne Steckdose unterwegs sein. (Für 4-Tages Touren nehmen wir das Solarpanel gar nicht mit, da genügen Ersatzakku und Powerbank.

Und wenn ich mir vorstelle, wie die Wanderstrecke unseres Freundes aussähe, wenn er alle paar Tage an eine Steckdose müsste... er genießt die gewonnene Freiheit und Unabhängigkeit sehr, sagt er.

Update: Mitte September ist der Wanderer nach 3000 km zu Hause angekommen. Er nutzte in der gesamten Zeit nur ein Mal (im September) eine Steckdose, nachdem er über 3 Tage an der spanischen Küste durchgängig trübes Wetter hatte und wegen seiner bevorstehenden Ankunft relativ viel telefonierte.