Gepäckschlitten

Januar 2014

Nach vier Jahren Nutzung will ich mal die Erfahrungen mit unseren Gepäck­schlitten zusammen­fassen.

Wir suchten eine Transport­lösung mit folgenden Anforderungen:

Die üblichen Pulkas waren uns zu groß und zu teuer, also kam ich zum Entschluss, selbst etwas zu bauen (Details auf den Skizzen und Fotos und auch die Abmessungen). Die Basis sind Kinder-Alpinski mit 80 bzw. 90 cm Länge, Susi ist ja auch ein kleines bisschen kleiner als ich.

Aus Alu-Profilen baute ich die Gestelle, die statisch für das doppelte Körpergewicht eines jeden plus Gepäck ausgelegt sind. So nimmt der Schlitten auch bergab keinen Schaden, wenn man sich auf seinen Rucksack setzt und mal eine Bodenwelle kommt. Aluminium lässt sich auch als "Amateur" recht gut bearbeiten, als Finish habe ich die Schlitten pulver­beschichten lassen. Die beiden Schlitten unterscheiden sich auch im Gewicht, der kleine wiegt 3,4 kg und der große etwas über 4 kg. Die Gestelle sind geschraubt und genietet und mit den Skiern per Senkkopfschrauben verbunden. Auf der Lauffläche sind die Schrauben mit Schmelz­kleber vergossen, von oben kann man die Hutmuttern leicht lösen, so dass man auch mal eine Kufe austauschen könnte.

Wie haben sich die Schlitten nun bewährt?

Bei Schnee­schuh­touren laufen die Schlitten ganz brav in der Spur hinterher. Nur bei tiefem, noch nicht gesetztem Schnee kamen wir bergauf an unsere Grenzen. Da wäre eine Pulka wahr­scheinlich im Vorteil gewesen. Die Ruck­säcke schnallen wir so auf die Schlitten, dass man das Ganze ohne Umbau auf den Rücken nehmen kann, z. B. um einen steileren Hang zu queren oder einen schneelosen Abschnitt.

Am Übernachtungs­platz sind die Schlitten zwei kleine, bequeme Bänke, so dass man nicht direkt im Schnee sitzen muss.

Bergab findet sich in unseren Breiten fast immer ein Fahrweg zu einer Berghütte o. ä. oder gar eine Rodelbahn und dann sind wir voll in unserem Element. Auf den Ruck­säcken sitzend, wie Mephisto auf dem Fass, sausen wir zurück ins Tal. Die breite Spur macht das Gefährt ziemlich kipp­stabil. In gewissen Grenzen lassen sich die Schlitten wegen der Taillierung der Ski durch Gewichts­verlagerung lenken, bei engeren Kurven lenkt und bremst man wie bei einem normalen Rodel mit den Füßen.

Sicher sind die Schlitten nix für Polar­expeditionen oder lange Touren in Skandinavien, aber für unsere Einsatz­fälle sind sie ganz prima. Oder was sagst Du, Susi?