23. und 24. Februar 2008
Mit Hilfe von Google Earth und GPS eine Tour zu planen oder auszuwerten, macht ja noch viel mehr Spaß, als nur mit der Karte. Besonders gut finde ich die Möglichkeit der 3D-Geländeansicht, über die man schon mal grob das Tourprofil abschätzen kann.
Natürlich muss man trotzdem im realen Gelände seine Entscheidungen treffen und so kam es, dass wir nicht, wie eigentlich geplant, von Leutasch nach Ehrwald gingen, sondern von Leutasch hoch ins Scharnitztal. Der Weg war das Ziel und wir wollten vor allem die neuen Schneeschuhe (Tubbs Couloir) und die Wintertauglichkeit der Ausrüstung testen.
Der Wetterbericht sagte bestes Wetter voraus, Lawinenbericht Stufe "Grün" und per Webcamsuche hatten wir uns überzeugt, dass überhaupt Schnee vorhanden war. Von uns zu Hause aus konnte man das bei zweistelligen Plusgraden fast nicht glauben. Aber dass im Leutaschtal am Fuße des Wettersteinmassivs andere Temperaturverhältnisse herrschen als selbst in angrenzenden Gebieten, davon konnten wir uns schon während unseres Weihnachtsurlaubs überzeugen: In Garmisch und Mittenwald fast kein Weiß, im Leutaschtal beste Langlaufpisten, Rodelbahn, Eislauf usw.
Wir trafen uns mit Rike & Andy, mit denen wir auch schon einige schöne Paddeltouren unternommen haben. Dann starteten wir am letzten Parkplatz im Gaistal, welches man über Leutasch, Ortsteil Klamm erreicht und dort waren wir wider Erwarten gleich im Schnee.
An der Hemermoosalm schnallten wir unsere Schneeschuhe an und wanderten mit mäßiger Steigung zur Wettersteinhütte. Nach einer kurzen Stärkung kam dann der steilere Aufstieg in Serpentinen zum Talschluss des Scharnitztals. Dort fanden wir ein gutes, ebenes und lawinensicheres Plätzchen für unsere Zelte. Nach einer reichlichen Mahlzeit und Tee mit Rum bei Fackelschein und herrlichem Sternenhimmel krochen wir ziemlich geschafft in unsere Schlafsäcke.
Trotz ordentlicher Nachtkälte auf knapp 2000 m über NN fror niemand und der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und einem stahlblauen Himmel. Schon beim Frühstück wurde es so warm, dass man keine Jacke mehr brauchte und während des Abstieges ins Tal holten wir uns alle noch kräftig sonnengerötete Nasen. Insgesamt eine schöne Tour, die Schneeschuhe haben sich super bewährt und die Zeltübernachtung im Schnee klappt auch noch. Das wird sicher nicht unsere letzte derartige Tour gewesen sein.