Juni 2013
Auf unserer Reise zur Dordogne war nach Saarbrücken und Metz unser nächstes Reiseziel der Puy de Sancy im Zentralmassiv. Während unseres Frankreichurlaubs 2004 waren wir schon einmal in dieser Gegend und so freuten wir uns schon auf die reizvolle Vulkanlandschaft der Auvergne. Aber nicht nur, dass wir gerne auf Berge steigen, war der Grund für diesen Abstecher, sondern vor allem dass sich an der Flanke des Puy de Sancy die kleinen Bächlein Dore und Dogne zur Dordogne vereinigen. Dem Lauf der Dordogne wollten wir so lange folgen, wie es unsere Reisezeit erlauben würde.
Am Fuße des Puy de Sancy gibt es einen riesigen Parkplatz, am Berg ein großen Skigebiet und man möchte sich gar nicht vorstellen, was hier im Winter los ist. Wir hatten Glück, denn als wir ankamen, hatte die Seilbahn gerade Mittagspause und das bestärkte unseren Entschluss, auf den Berg zu laufen. Durch die schroffen Grate des ehemaligen Vulkankraters sind die Skifahrer auf der einen Seite des Berges gefangen und so ergibt sich die Möglichkeit, an anderer Stelle durch ein einsames, verträumtes Tal hinaufzuwandern. Erst kurz unter der Gipfelhöhe wird es etwas ausgesetzter und außer bei Nässe ist die Querung zum Hauptgipfel einfach zu gehen. Der Weg von der Seilbahnstation zum Gipfel ist ohnehin "mehrspurig" ausgebaut und zeigt mal wieder, dass der Weg zum Massentourismus ein Holzweg ist.
Wir ignorierten auch im Abstieg die Seilbahn. Zuerst ging es über ein Altschneefeld, an dessen Rändern im sonstigen Sommer gerade das Frühjahr begann, danach wanderten wir auf einem breiten Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt. Wie erwartet kamen wir unterwegs an der Dordogne-Quelle vorbei. Etwas enttäuschend: Wegen einer Skipiste wurde der Zusammenfluss von Dore und Dogne um ein paar 100 Meter verlegt und das Wasser in ein künstliches Bett gezwängt. Trotzdem erklärten wir unsere Dordogne-Reise für eröffnet.
Der Puy de Sancy überragt zwar mit seiner Höhe alle anderen Gipfel des Zentralmassivs, kann es aber wegen des Skigeschwürs an seiner Flanke mit den anderen in puncto Schönheit nicht aufnehmen. Oben waren neben vielen Menschen übrigens noch Myriaden kleiner Fliegen, die sogar auf einigen Fotos zu sehen sind. Vielleicht kommt das von der künstlichen Beschneiung? Wir wünschen jedenfalls gute Besserung.