Mitte Dezember 2024
"Lichterwelten" und "Christmas Garden" gibt es in der dunklen Jahreszeit an einigen Orten, aber hier passt so etwas besonders gut hin: die ehemalige Sommerresidenz der Kurfürsten und Könige von Sachsen, das Schloss Pillnitz. Direkt an der Elbe gelegen, wurden die Damen und Herren des Sächsischen Hofes mit Kutschen und Gondeln von der Dresdner Residenz hierher gebracht. Heute muss man nicht mehr zur "feinen Gesellschaft" gehören, um den Schlossgarten zu betreten, auch wenn die Tickets nicht billig sind.
Wer vorher online bucht, kann ein bisschen sparen, muss jedoch zu einem festen Zeitpunkt dort sein. Das erspart aber auch lange Schlangen und Wartezeiten. Die Besucherzahl ist jeweils begrenzt, so dass es nirgends unangenehm voll wird und man ganz in Ruhe die schöne Atmosphäre auf sich wirken lassen kann.
Der Rundweg führt durch den ganzen Schlossgarten, in dem überall thematisch unterschiedliche Lichtskulpturen stehen; aus versteckten Lautsprechern kommt dezent die dazu passende Musik. Es geht durch den Englischen Garten, vorbei am aufgestauten Friedrichsgrundbach, wo auf einer kleinen Insel der überlebensgroße Kopf der Göttin Juno steht - im Wasser daneben tanzende Fontänen, die in wechselnden Farben beleuchtet werden. Die Kamelie ist in ihrem Winterhaus geschützt. Weiter geht es an Orangerie und Palmenhaus vorbei, auch alles fantasievoll beleuchtet.
Wir laufen über verschlungene Wege um den Teich im Chinesischen Garten, vorbei an riesigen Schneeflocken, durch einen funkelnden Lichttunnel, und am Ende direkt auf das Bergpalais zu. Im Frühjahr wachsen auf der großen Wiese tausende Krokusse, jetzt sind dort zehntausende bunte Lichter zu sehen, die zusammen mit der hervorragenden Musik den krönenden Abschluss der Runde bilden.
Wir verlassen den Schlossgarten und kommen in den frei zugänglichen Bereich des Schlosses. Vor dem Neuen Palais ist ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut, man könnte dort sogar Schlittschuh laufen. Das tun wir aber nicht, sondern versüßen uns den Abend mit Bratwurst und Glühwein. Wir sehen uns die tolle Beleuchtung des inneren Parks zwischen Wasser- und Bergpalais an, durch den wir gemütlich und erfüllt zurück zum Parkplatz schlendern. Susi und ich kennen das Schloss schon seit Kindertagen und sind ohnehin immer wieder gern dort. Wir finden, das war Schloss Pillnitz aber wirklich mal in einem ganz besonderen Licht. Uns hat es sehr gefallen.