Anfang September 2009
Jedes Jahr am ersten Septemberwochenende findet in der Nähe von Görlitz auf der Kulturinsel Einsiedel ein Folklorefestival, das "Folklorum" statt. Abhängig von den unterschiedlichen Musikrichtungen waren wir schon mehrere Male dort und es hat uns meist sehr gut gefallen. Wir wollten uns allerdings nicht nur wegen dieses Festivals auf den weiten Weg machen und deshalb entschlossen wir uns, nach einer kurzen Stippvisite in Dresden auch noch eine Runde durch die Lausitz zu drehen.
Ralf hat in Weißwasser seine Abiturzeit verbracht, kannte die Gegend dadurch natürlich recht gut und war etwas skeptisch. So war auch er erstaunt, wie viele sehenswerte und interessante Plätze es in der Lausitz (inzwischen?) gibt. Genau genommen gehört ja auch der Spreewald zur Lausitz, dort waren wir jedoch schon häufiger und ließen ihn deshalb diesmal "links liegen".
In der Nähe des kleinen Städtchens Bad Muskau (UNESCO-Weltkulturerbe) gibt es eine geologische Besonderheit, den so genannten Muskauer Faltenbogen. Das macht die Gegend landschaftlich interessant und gibt den Englischen Parks in Kromlau und Bad Muskau noch einen besonderen Reiz.
Die Lausitz als "Sand-und-Wald-Meer" ist heute stark vom Braunkohlebergbau geprägt. Man mag zu diesem exzessiven Raubbau an der Natur stehen wie man will, immerhin gewinnt die Lausitz durch die zurückbleibenden großen Wasserflächen nach Tagebauschließung und Rekultivierung landschaftlich sehr. Susi haben es natürlich auch die vielen neu gebauten Aussichtstürme angetan.
Jemandem, der im Urlaub nicht unbedingt die überlaufenen touristischen "Attraktionen" sucht, würden wir die Lausitz direkt als "Geheimtipp" empfehlen. Man kann dort wunderbar Rad fahren, wandern oder Inlineskaten, es gibt sehr viele ruhige und einsame Bademöglichkeiten und wenn das "Lausitzer Seeland" durch Flutung der noch ausstehenden, miteinander verbundenen Restlöcher fertig ist, wird es bestimmt auch eine herrliche Gegend zum Paddeln. Und wenn man dann noch solches Glück mit dem Urlaubswetter hat, wie wir...