Karwendelbiwak

19./20. Juli 2003

Der Sommer 2003 verwöhnte mit langen Schönwetterperioden und da die Vorhersage 0% Regenwahrscheinlichkeit angab, freuten wir uns darauf, irgendwo in den Bergen im Freien zu übernachten. Das Gebiet war schnell gefunden: das nordöstliche Karwendel.

Wegen der Hitze im Tal fuhren wir mit der Karwendelbahn hinauf in kühlere Regionen. Der Aufstieg zur westlichen Karwendelspitze ist von der Bergstation nur ein kurzer Abstecher, neuerdings auch über einen hübschen Klettersteig zu erreichen.

Von der Karwendelbahn-Bergstation führt ein langer Tunnel auf die andere Seite des Berges zum Dammkar (im Winter Skiabfahrt). Im Sommer ist das Dammkar eher eine lange Geröllhalde. Im Dammkar gibt es auch interessante Kletterrouten, darauf waren wir aber nicht eingerichtet.

Genausowenig erwarteten wir, dass der Steig über den Predigtstuhl zur Hochlandhütte derart anspruchsvoll werden würde. Bei Nässe sollte man dort besser nicht unterwegs sein, es gibt auch einen längeren Um-Weg um den Bergfuß. In der Hochlandhütte bekamen wir dann noch ein leckeres Gute-Nacht-Bier zum malerischen Sonnenuntergang.

15 Gehminuten von der Hütte entfernt Richtung Wörnersattel fanden wir eine gemütliche Übernachtungswiese fernab von jeglicher künstlichen Beleuchtung. Es war kaum fassbar, wie viele Sterne wir sehen konnten, bevor wir friedlich einschlummerten.

Am nächsten Tag wanderten wir eine große Runde über Fereinalm und Jägersteig zurück nach Mittenwald. Unterwegs fanden wir mehrere Quellen und Bächlein für Morgenwäsche und Erfrischungsdusche. Nur der Weg durch Mittenwald zurück zu unseren Fahrrädern an der Talstation wurde dann bei Hochsommerhitze immer länger.

Insgesamt eine fantasische Tour zwischen Himmel und Erde auf wenig frequentierten Wegen - Genuss pur.