Mitte Juni 2022
Durch unsere Paddeltouren auf dem Doubs und Urlaubsbesuchen im Sommer und im Winter kennen wir den nordöstlichen Teil des französischen Jura schon ganz gut. Da liegt es nah, auf dem Weg zu Chartreuse und Vercors mal einen Zwischenstopp im südwestlichen Teil des Jura einzulegen. Südlich von Champagnole und westlich des Ain hat das Wasser einige Talkessel in den Jurakalk geschnitten und es haben sich schöne Seen gebildet.
Wir picken uns die Feriensiedlung "Domaine de Chalain" am Lac de Chalain heraus: weitläufiger Campingplatz mit langem Badeufer. Das Jagdschloss aus dem 13. Jahrhundert direkt auf dem Platz wurde 1945 durch einen Brand zur Ruine. Das Wetter ist hochsommerlich, so können wir schon vor dem Frühstück zum Aufwachen eine Runde im türkisfarbenen Wasser schwimmen. Ursprünglich hatten wir eine Radtour um die benachbarten Seen geplant, dafür ist es aber tagsüber zu heiß.
So wird gefaulenzt und gebadet und wir unternehmen nur ein paar kleine Ausflüge zu Fuß zu den Karstfelsen, die den See umrahmen. Nette Gespräche mit unserer Camping-Nachbarin, einer weltgewandten ehemaligen Lehrerin aus Luxemburg. Über die deutschen Kinder, die sie erlebt hat, sagt sie schmunzelnd, dass sie alle mit Vornamen "Toll" oder "Super" heißen müssen, so würden sie am häufigsten gerufen. 🙂 Müssen die Deutschen denn immer auffallen?
Eine Halbtagestour führt uns zu den Wasserfällen "Cascades du Hérisson". Dort geht es sehr touristisch zu, das kann man aber auch verstehen, das Wasser des Hérisson hat eine sehenswerte Landschaft in das weiche Karstgestein modelliert. Die anderen Seen der Umgebung schauen wir uns auch noch an, die vielen Höhenmeter dort hinauf wären per Fahrrad bei der Wärme wirklich zu anstrengend geworden.
Bei der Weiterreise halten wir uns immer nah am Ain. Dort kann man auch paddeln, es gibt Bootsverleiher. Gleich mal vormerken. 😉 Im 30 km langen Lac de Vouglans wird der Ain aufgestaut und darf sich auch mit herrlichem Türkis schmücken. An der Staumauer wurde künstlerisch geputzt: per Hochdruckreiniger wurde aus dem Flechtenbewuchs auf dem Beton ein riesiges Wandbild gezaubert (Reverse Graffiti).
Für uns geht es weiter in Richtung Chartreuse. Der schönen Gegend des südwestlichen Jura geben wir . Hierher würden wir gern wieder kommem.