Mitte Januar 2020
Abgebummelte Überstunden ergeben ein verlängertes Wochenende. Was fängt man an mit vier Tagen im Winter, wenn im Tal kein Schnee liegt? Ausflug nach Paris oder Hamburg? Nein, lieber weiter hoch, solange es noch geht. Wir fanden eine schöne Hütte hoch über dem Zillertal, die Gipfelblickhütte. Wir hätten sie auch für uns zwei gemietet, aber Rike und Andy konnten sich auch frei nehmen und zu viert ist es ja noch schöner.
Wir fuhren über eine schmale, steile Straße hinauf zum Hof unserer Vermieter. Von dort wurden wir per Allrad-Jeep mit Schneeketten hinauf zur Hütte gefahren. Die Hütte ist ein umgebauter, über 300 Jahre alter Heustadel. Heute ist er sehr komfortabel mit voll ausgestatteter Küche und automatischem Holzpellet-Ofen, aber durch das viele Holz immer noch herrlich gemütlich. Und die Aussicht, nicht nur vom vorgebauten Wintergarten, ist einfach nur grandios.
Am Ankunftstag war es noch schön sonnig, über Nacht schneite es ordentlich und so konnten wir zwei Tage auf Schneeschuhen durch dicken Pulverschnee wandern. Die erste Tour ging bis zur Kreuzjochhütte, die schon am Rande des Skigebietes "Zillertalarena" liegt. Von unserer Seite aus hatten wir aber mit dem Ski-Zirkus nichts zu tun.
Am zweiten Tag versuchten wir zur Kapaunsalm zu laufen und wären vielleicht sogar noch ein bisschen höher gestiegen. Der Weg dorthin wird allerdings durch ein wildes Bachtal versperrt und ist auch im Sommer nicht einfach zu finden. So wie alles zugeschneit war, kamen wir ohne Risiko dort gar nicht hinüber. Also haben wir einfach eine weglose Runde durch den herrlich verschneiten Winterwald gedreht. Das ist das Tolle an Schneeschuhen: Man kann sich wie eine Kettenraupe auch durch schwieriges Gelände bewegen.
Im Schuppen gab es einige Schlitten, so tobten wir uns noch am Hang neben der Hütte ein bisschen aus und rodelten zum Schluss wieder hinunter Richtung Tal, nachdem unsere netten Vermieter unser Gepäck und unsere "Mitbewohner" abgeholt hatten.
Tolle vier Tage. So etwas machen wir auf jeden Fall wieder!