Friedrich-August-Weg

September 2012

Der Sachsenkönig Friedrich August II. scheint ein recht bescheidener Mann gewesen zu sein. In Südtirol war er häufig als ganz normaler Bergwanderer incognito unterwegs. Erst als bekannt wurde, dass er „darheeme Keenich“ war, begannen die Leute ihn besonders zu behandeln. Ihm zu Ehren bauten sie in einer seiner Lieblingsgegenden einen aussichtsreichen Höhenweg.

Da wir uns auch mal wie ein König fühlen wollten, konnten wir diese Wanderung bei unserer Dolomitenrundreise natürlich nicht auslassen. Wer es ganz bequem haben möchte, fährt mit der Seilbahn hinauf zum Col Rodella. Dorthin führt auch ein guter Wanderweg. Am Col Rodella wird es erstmal ein bisschen gruselig angesichts der üblen Landschaftsverbauung für winterliches Massentreiben. Diesen hässlichen Anblick hat man aber schnell hinter sich gelassen und an der Friedrich-August-Hütte beginnt dann der eigentliche Weg.

Der Weg ist breit und teilweise etwas ausgewaschen und bei nasser Witterung sicher stellenweise matschig. Von der Orientierung her kann man allerdings nichts falsch machen, es gibt nur ganz wenige Abzweige hinauf in die Berge oder hinab ins Tal.

Unterwegs eröffnen sich wirklich herrliche Aussichten von der Marmolada bis zum Rosengarten. Wir machten auch noch einen kleinen Abstecher, um einen Blick in Richtung Seiseralm zu erhaschen.

Vom Talschluss bei der Malga Docoldaura unter der Wand des Kesselkogels führt ein breiter, bequemer Wanderweg wieder zurück nach Campitello.

Das einzig Anspruchsvolle an dieser Tour ist vielleicht die Länge der Wanderung (22km). Aber die vielen verschiedenen Landschaftsansichten machen den Weg zu einem königlichen Vergnügen. Richtsch ä bissl scheene!