Herbst 2018
Den Tipp für diese Wanderung im Nationalpark Écrins in den Dauphiné-Alpen bekamen wir von der netten Betreiberin unseres Campingplatzes bei Gap. Mit unseren mickrigen Französischbrocken wären wir nicht allzu weit gekommen, sie aber konnte sehr gut englisch und machte uns einige Vorschläge für Wanderungen in der Gegend von Gap. Dankeschön!
Eine Wanderung im Hochtal des Drac Noir scheint recht beliebt zu sein; am Ende eines kleinen Sträßchen kurz vor Prapic gibt es reichlich schattige Parkmöglichkeiten. Die Leute fahren aber nicht nur zum Wandern oder Spazierengehen dort hinauf, viele kommen auch wegen einer lokalen kulinarischen Spezialität, den Tourtons (knusprige gefüllte Kartoffelkissen). Das entdeckten wir aber leider erst nach unserer Wanderung.
Im Tal verläuft ein breiter Weg, der stetig ansteigt und am Talschluss bei einem Wasservfall zu einer breiten Ebene führt. Bis dorthin wird das Tal zur Schafzucht genutzt. Aber selbst im unteren Teil des Tales sahen wir Murmeltiere, die mit den Schafen und Hunden offensichtlich gute Nachbarn sind. Der Drac noir selbst ist dort oben nur ein kleiner Bach, außer zur Zeit der Schneeschmelze.
Der Weg bis zum Talschluss ist nicht sonderlich anstrengend. Wir hatten Lust, die Tour noch etwas spannender zu machen und wollten nicht den gleichen Weg zurück gehen. Dank der elektronischen Topo-Karten, die wir dabei hatten, fanden wir einen kleinen Pfad, der von der Brücke am Wasserfall noch weiter nach oben führt, allerdings an der Bergflanke und in Richtung des Ausgangspunktes in Prapic. Der Weg ist nicht gekennzeichnet und anfänglich muss man zwischen Gebäuden der Schäferei etwas suchen, um den "Einstieg" zu finden. Dann kann man kaum noch etwas falsch machen. Auch dieser Weg führt ein Weilchen weiter bergauf, so dass der Blick in das Tal immer tiefer wird.
Nach ein paar Kilometern schon oberhalb der Baumgrenze muss man dann doch wieder etwas aufpassen, um den richtigen Abstieg zu finden und nicht versehentlich weiter zum Plateau de Basset hinauf zu wandern. Der Abstieg läuft in steilen Serpentinen bis hinunter zum Drac noir, über eine kleine Brücke und dann wieder ein paar Meter hoch zum Talweg, auf dem wir gekommen waren.
Eine schöne Alpenwanderung (ca. 12 km und 500 Hm) in beeindruckender Landschaft. Tourtons probieren nicht verpassen!