Juni 2013
Kurz vor Argentat befindet sich die letzte Staumauer der Staustufen-Kaskade der oberen Dordogne. Ab Argentat gibt es auf der Dordogne über eine lange Strecke nur sehr wenige Hindernisse und wenn man sich viel Zeit für die Dordogne-Tour nehmen kann, dann bietet es sich an, die Tour in Argentat zu starten.
Als wir dort waren, hatte die Dordogne einen für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Wasserstand. Dadurch war an den Stromschnellen zwischen Argentat und Beaulieu eine gute Bootsbeherrschung gefragt. An der Insel gegenüber des Camping Le Chambon bei Argentat lag auch prompt ein gekenterter und aufgegebener Kanadier in der Strömung, der sicher erst bei sommerlichem Niedrigwasser geborgen werden konnte. Eine Gruppe jugendlicher Paddler berichtete uns später auch noch von mehreren Kenterungen kurz vor Beaulieu. Für Paddelneulinge ist es deshalb sicher ratsam, bei höherem Wasserstand die Dordogne-Tour erst ab Beaulieu zu unternehmen. Allerdings verpasst man dann den wunderschön einsamen und naturbelassenen Campingplatz La Champagne bei Brivezac. Nicht nur in Beaulieu, sondern in vielen der kleinen Ortschaften entlang der Dordogne lohnt es, sich Zeit für einen kleinen Rundgang zu gönnen.
Dass die Dordogne auf der Grenze zweier geologischer Formationen fließt, kann man gut erkennen, wenn man etwas aufmerksamer die eindrucksvollen Felsen an ihrem Ufer studiert. Die Dordogne war aber auch über mehrere Jahrhunderte die Grenzlinie der Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und England. Dadurch reihen sich an ihren Ufern Burgen, Schlösser und Wehrdörfer (Bastiden) wie Perlen auf einer Perlenkette. Das Sahnestück einer Dordogne-Tour ist sicher der Abschnitt zwischen Carennac und Beynac-et-Cazenac. Doch auch das "Hinterland" der Dordogne bietet sehr viel Sehenswertes wie das malerische Rocamadour, das Bergdorf Loubressac und nicht zuletzt natürlich die Höhlen wie die Gouffre de Proumeyssac, Lascaux II und die Gouffre de Padirac. Wir haben von der Dordogne-Tour so viele Fotos mitgebracht, dass wir die Ausflüge unter der Überschrift "Perigord noir" als einzelnes Thema zusammengefasst haben.
Gern geben wir der Dordogne die beste Wertung:
Da wir von der Paddelei in dieser wunderbaren Gegend noch nicht genug hatten, ging es dann gleich noch weiter zur Vezere.