1. November 2004
Wie wir ja bei unserem Ausflug nach Regensburg 2002 beschlossen hatten, sind wir nun endlich bei schönstem Herbstwetter durch den Donaudurchbruch gepaddelt.
Vorweggenommen sei schon mal: Es ist eines der schönsten Stücke Wasser, das wir in Deutschland kennen.
Wir starteten in Ingolstadt, wo sich ein Stadtbummel auch sehr lohnt. Das Donaustück bis Vohburg ist begradigt und etwas eintönig, aber ab und zu durchbrochen von Übungsplätzen irgendwelcher Militaristen, die dort offensichtlich von Zeit zu Zeit Pontonbrücken schlagen.
Die Schleuse in Vohburg ist die tiefste handbetriebene, die wir bis jetzt erlebt haben. Falls wir dort mal mit Klaus paddeln, muss er seine Trophobie unbedingt zu Hause lassen. 🙂 Für die erste Übernachtung hielt die Stadt Vohburg dankenswerterweise eine naturbelassene Zeltwiese bereit, von der es ganz nah zum gut kneipenbestückten Ortskern und zur Burg ist.
Der Zielpunkt der zweiten Etappe war in der Paddelkarte eingezeichnet: Kurz bevor die Donau scharf nach rechts abbiegt, findet man am linken Ufer eine schöne Zeltmöglichkeit auf einer privaten Wiese (Achtung: starke Strömung, Ausstieg etwas knifflig, 3 Euro pro Person). Dort sollte man allerdings noch vom Vorabend zehren können, denn im Umkreis von mehreren Kilometern fanden wir bei unserer Abendwanderung bis Stausacker (gegenüber Weltenburg) nirgends eine offene Tränke.
Am nächsten Tag folgt der absolute Höhepunkt der Tour: Kurz nach einer Seilfähre kann man am schönen Kiesstrand am Kloster Weltenburg anlegen, dieses besichtigen und das leckere Klosterbräu probieren und danach den malerisch ins Gestein gesägten Donaudurchbruch bestaunen. Weil wir ihn so phantastisch fanden, ließen wir es uns nicht nehmen, gegen den Strom nochmals bis Weltenburg zurückzupaddeln und ein zweites Mal durch's Nadelöhr zu schlüpfen.
Später sieht man von Ferne schon die Befreiungshalle in Kelheim. Die Landschaft weitet sich wieder und die Donau zeigt sich durch regen Schiffsverkehr als Bundeswasserstraße (in Kelheim mündet der Main-Donau-Kanal). Die Donau wird deutlich breiter und die Paddler freuen sich schon immer auf die nächste Schleuse, denn dort kann man mit Vergnügen sehr gut instandgehaltene Bootsrutschen runtersausen. Der Schifffahrtsverkehr wird über einen längeren Abschnitt durch einen Kanal parallel zur Donau geführt, wodurch man ganz in Ruhe im Naturbett der Donau paddeln kann.
Von Poikam aus kann man schon bequem per Zug das Auto von Ingolstadt nachholen. Wir wollten aber auf jeden Fall als krönenden Abschluss noch bis Regensburg paddeln, wo man hinter der steinernen Brücke linksufrig auf einem guten Kiesstrand mit Treppe sehr gut ausbooten kann.
Der Donaudurchbruch erhält von uns auf jeden Fall die höchste Wertung: