Donau von Regensburg bis Geisling

Mitte April 2020

Panikdemie-bedingt musste das Oster­paddeln dieses Jahr das erste Mal seit über einem Viertel­jahr­hundert ausfallen. Aber kurz nach Ostern führte uns die erste vorsichtige Tour "nach" Muttis Haus­arrest auf einen Fluss ganz in der Nähe von zu Hause.

Normalerweise würden wir die Donau hinter Regens­burg bei so schönem Wetter eher meiden: zu viel Trubel und Lärm durch Motor­boote und Berufs­schiff­fahrt. Das war diesmal ganz anders, fast ein bisschen surreal. Obwohl Paddeln als eine Form der "Bewegung an frischer Luft" durch den "Bayern­könig" explizit erlaubt worden war, waren wir den ganzen Tag völlig allein auf diesem großen Fluss. Nur am Nach­mittag kam uns ein Motor­boot entgegen und die Wasser­schutz­polizistin winkte uns fröhlich zu.

An der Einsatz­stelle an einem Donau­altarm interpretierten ein paar regungs­lose Angler ihr Hobby als Bewegung an der frischen Luft und ganz vereinzelt sah man Hunde­halter an der Leine ihres Vier­beiners. Am Hang, gar nicht weit von Regens­burg entfernt, thront protzig die Walhalla "zum Ruhme der teutschen Kultur". Die Helden­stätte wegen Corona zum ersten Mal in ihrer Geschichte geschlossen. Wo ist das "teutsche Heldentum", wenn man es mal braucht? 😉
Früher starb man noch für die Krone, heute hat man Angst vor ihr. O tempora, o mores! 🙂

Nach einigen Kilometern ändert die Donau ihren Lauf in Richtung Süden, die Hänge treten zurück und sie durchfließt die Schwemm­ebene, die man von diversen Hoch­wassern aus dem Fern­sehen gut kennt. Nur ab und zu lugt noch ein Kirch­turm über die recht hohen Schutz­deiche und so beendeten wir unsere Tour bei Geisling.

Wir hatten mal wieder unsere Falt­räder mit im Boot, so dass wir auf dem breiten Donau­radweg bequem nach Regens­burg zurück­radeln konnten, um unser Auto zu holen. Unterwegs Blick von der Terrasse der Walhalla hinunter aufs Geschehen. Mal sehen, ob es uns irgendwann mal rappelt, das letzte noch offene Donau­stück bei Straubing und Deggen­dorf bis Passau zu paddeln. Vielleicht muss die Donau dort aber auch dauerhaft auf uns verzichten?

Hin- und Rück­fahrt auf der Auto­bahn übrigens auch wie aus der Zeit gefallen: kilometer­weit kein anderes Fahr­zeug - ganz Deutsch­land in Schockstarre.

Der Abschnitt bei der Walhalla gefiel uns ziemlich gut. Danach wurde es uns ein bisschen eintönig. Deshalb bekommt diese Tour auch nur .
(Der halbe als Corona-Bonus, um die Paddel-Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. 😉)