Paddeltour auf dem Åsnen in Småland

Mitte Juli 2014

Gar nicht weit von Schwedens Südküste entfernt liegt ein Gebiet, in dem mehrere zusammen­hängende Fjorde und Seen den See Asnen bilden - schwedisch Åsnen. Durch den Asnen führt auch der Värends­leden Kanutrail mit 120 km Länge, wir hatten uns wegen der einfacheren Logistik aber zu einer Rundtour entschlossen. Ausserdem mussten wir dadurch nirgends umtragen, denn bei der Länge und Schwierigkeit von Portagen sind die Schweden ja nicht zimperlich.

Der Asnen ist so groß, dass wir fünf Tage brauchten, um in jeder Ecke dieser tollen Landschaft ein bisschen herum­zuschnuppern. Seine eiszeitliche Vergangenheit sieht man dem Asnen überall an: kleinere und größere Felsbrocken bilden seine Ufer und liegen auch mal mitten im See herum. Der See ist mit bis zu 10 m Tiefe relativ flach, dadurch gibt es wenig Motor­boot­verkehr. Im See liegen hunderte Inseln - ein Teil davon ist Vogel­schutz­gebiet. Durch die vielen Inseln ist der Asnen nicht so windan­fällig wie z. B. der Bolmen, vor allem auf der großen offenen Wasser­fläche im Ostteil des Asnen bauen sich eher mal hohe Wellen auf.

Es ist gar nicht so leicht, sich in dem Insel­gewirr zu orientieren. Vor Ort sollte man sich unbedingt die Karte des Gebietes mit Kanu- und Radwegen kaufen (Maßstab 1:50.000). Kompass oder GPS können auch nicht schaden. Einige Durch­fahrten zwischen Teilen des Sees fangen an, immer stärker zuzuwachsen. Wir mussten manchmal ganz schön stur sein, um uns unseren Weg zu bahnen.

Auf der Karte sind einige Rastplätze eingezeichnet. Zwei davon waren 2014 allerdings gerade geschlossen worden. Vielleicht mag man die Paddler dort nicht mehr? Falls man außerhalb der Schutzgebiete einen schönen Über­nachtungs­platz gefunden hat, gilt natürlich das schwedische Jedermanns­recht für eine Nacht. Aber diese Plätze sind eher rar. Lagerfeuer sind im Sommer nur auf den offiziellen Camping- und Rastplätzen erlaubt und es gibt eine National­park­wacht, die sich um das Gebiet kümmert.

Viele Paddler starten ihre Tour vom Naturcamping Getnö Gard aus in der Mitte des Sees und rund um Getnö Gard gibt es die schönsten Rast- und Camping­plätze. Man kann also auch eine kürzere Tour unternehmen.

Im Vergleich zu den glas­klaren Seen in Dalsland ist das Wasser des Asnen trüber und ein bisschen bräunlich, da er von vielen Zuflüssen aus Moorgebieten gespeist wird. Aber baden kann man allemal, nur ins Wasser zu kommen ist über die Steinblöcke etwas beschwerlich; es gibt nur ganz wenige sandige Ufer. Vom See aus kaum zu erkennen ist der "Berg" Lunnabacken, aber von dem netten Cafe dort oben hat man einen schönen Blick über das Asnengebiet.

Wegen der Wasser­qualität und den Bade­möglich­keiten reicht der Asnen nicht ganz an Dalsland heran und bekommt von uns