Weihnachtsmärkte 2023 und 2022

Nachdem wir von München aus schon Weih­nachts­märkte im Norden, Nord-Osten und Westen erkundet haben, wollen wir dieses Jahr mal nach Österreich. Die passenden Camping­plätze sind geschlossen, deshalb über­nachten wir in Pension und Hotel. Wir haben nur drei Tage Zeit, bis Wien fahren wir deshalb nicht, trotzdem bekommen wir viel zu sehen.

Unsere Reise führt vorbei am Achensee zuerst nach Innsbruck. Wir wandern hinauf zur Kaiser­weih­nacht am Bergisel und genießen beim ersten Glühwein den Blick über Innsbruck und zur riesigen Nordkette. Danach einmal quer durch die Stadt, denn wir wollen mit der Stand­seil­bahn hinauf zur Hungerburg. Die Stand­seil­bahn fährt zuerst eine ganze Station auf der Ebene und danach über den Inn, bevor sie die steile Strecke in Angriff nimmt und die Wagen der Bahn so angehoben werden, dass man sogar auf das Dach des nach­folgen­den Hängers sehen kann. Inzwischen ist es dunkel geworden und wir haben vom kleinen Christ­kindl­markt direkt neben der Berg­station eine tolle Aussicht über die Stadt. Dazu passend spielt live weih­nacht­liche Bläser­musik.

Wieder unten im Tal bummeln wir über den Inn zum kleinen Christ­kindl­markt St. Nikolaus und dann zurück über den Fluss auf die Alt­stadt­seite. Auf dem Marktplatz am Inn folgt schon der nächste, viel größere Christ­kindl­markt in Tiroler Dorfoptik. In der Altstadt beim Goldenen Dachl wird es sehr gemütlich und romantisch. Ralf weiß, dass der Stadtturm geöffnet haben muss; wir steigen allein hinauf und treffen auch oben nur wenige Menschen. Erstaun­lich, dass die meisten sich diese fantasti­sche Aussicht entgehen lassen. Die Wendel­treppe jedenfalls würde viel mehr Besucher verkraften. Man müsste sich unterwegs nicht einmal gegen­seitig ausweichen, weil Auf- und Abstieg über zwei in sich ver­schlungene Spiralen erfolgen. Modern und bunt geschmückt zieht sich ein weiterer Weih­nachts­markt die Maria-Theresien-Straße entlang. Zum Ausgleich der vielen süßen Sachen des Tages trinken wir noch irgendwo ein Bierchen, bevor wir zurück zu unserer kleinen Pension wandern.

Am nächsten Tag düsen wir schon vormittags nach Kufstein, weil wir bereits zum Mittags­läuten auf der Festung sein wollen. Das "Mittags­läuten" kommt in diesem Fall aber nicht von Glocken, sondern von einer der größten Frei­luft­orgeln der Welt, der sogenannten "Helden­orgel". Gespielt werden kann die Orgel von einem Spieltisch am Fuße der Festung aus, von einem im Turm oder auch automatisch. Den Klang hatten wir uns ein bisschen bedeuten­der vor­ge­stellt, es fehlt halt der Resonanz­raum einer Kirche oder Kathedrale. Dafür war es aber interessant, im Festungs­turm in die Orgel hinein sehen zu können. Der Weih­nachts­markt in der Festungs­arena bietet einiges zum Futtern; in den Gängen der Kasematten reihen sich wetter­ge­schützt die Hand­werker­stände aneinander, dort gibt es viel zu sehen. Der Weih­nachts­markt im Stadtpark öffnet erst nach­mittags, da sind wir aber schon auf der Fahrt zu unserem nächsten Ziel.

Auch in Salzburg verteilen sich einige Advent­märkte über die Stadt. Unser Hotel liegt im Norden der Stadt, deshalb wandern wir zuerst zum Weih­nachts­markt am Mirabell­platz. Der Markt ist ganz nett, noch schöner ist aber der Blick durch den Schloss­garten zur Festung Hohen­salz­burg. Über die "Liebes­schlösser­brücke", offiziell Marko-Feingold-Steg, laufen wir in Richtung Altstadt und kommen zuerst zum Stern­advent. Dort bekommen wir den schlechtesten Punsch unseres Ausfluges, vielleicht sollte das Sternbräu besser nur beim Bier bleiben. 😉 Da es in der Getreide­gasse so rappelvoll ist, schlängeln wir uns über kleine Gässchen am Fuß des Festungs­berges in Richtung Festungs­gasse. Dort könnte man sich mit der Festungs­bahn nach oben fahren lassen. Die lange Schlange an der Bahn bemerken wir nur im Vorbei­gehen, denn wir wollen ohnehin den Herrnhuter Sternen folgen, die den Aufstieg zur Festung stimmungs­voll beleuchten.

Der Eintritt zum Advent­markt auf der Festung ist frei, dennoch ist es nicht zu voll im Festungs­hof. Der Markt ist zurück­haltend beleuchtet, das gefällt uns sehr. Auch Würstchen und Glühwein sind sehr lecker. Zusätzlich bekommen wir vom "Balkon" vor der Festungs­mauer einen schönen Ausblick auf die beleuchtete Stadt. Über kleine Treppen steigen wir wieder hinunter zur Stadt zum Christ­kindl­markt am Dom- und Residenz­platz. Dort ist es viel voller und kommerzieller als oben auf der Festung. Die Festung gewinnt. 🙂 In der Linzer Gasse auf der anderen Salzach­seite reihen sich nette Gast­stätten aneinander. In einer davon finden wir noch einen kleinen freien Tisch. Am Samstag­abend ist es voll in Salzburg.

Das Schloss Hellbrunn liegt ein paar Kilometer südlich von Altstadt und Festung. Wir sind nicht die einzigen, die am Sonntag­vor­mittag dorthin fahren, nur wenige von ihnen wollen in den Zoo nebenan. Für den erheb­lichen Eintritts­preis bekommt man einen Gutschein für ein Heiß­getränk, wir haben am späten Vormittag noch gar keine Lust auf Glühwein, der alkohol­freie Punsch aber schmeckt nur klebrig süß und un­definier­bar. Im hellen Sonnen­licht kommt natürlich nicht die gleiche Stimmung auf wie im Dunkeln, den Eintritts­preis ist der Hell­brunner Advent­zauber aber aus unserer Sicht nicht ansatz­weise wert.

Das letzte Ziel unserer kleinen Rundreise liegt auch an der Salzach, es ist die Burg zu Burghausen, auf der zum Glück genau an diesem Wochenende die Burg­weih­nacht statt­findet. Die vielen Besucher verteilen sich ganz gut auf der "längsten Burg der Welt". Der Zugang zu den Innen­räumen und zur Aussicht auf dem Burgdach wird ein bisschen reguliert, damit es dort nicht zu voll wird. Alles ist so schön und liebevoll ein­ge­rich­tet, dass wir mehrere Stunden gemütlich auf der Burg herum­bummeln und das Markt­treiben genießen.

In unserer Wertung liegen der Markt auf der Festung Hohen­salz­burg und die Burg­weih­nacht auf der Burg zu Burghausen gleichauf an der Spitze, der Hell­brunner "Advent­zauber" bildet das unrühm­liche Schluss­licht. Ein schöner Ausflug, aber denkt daran: Zu viel Glühwein ist gar nicht gesund. 😉

Frohes Fest und guten Rutsch!

Beinah hätte ich es vergessen: den zweiten Advent haben wir zusammen mit einigen Nachbarn gefeiert. Dass ca. 40 Leute in unseren kleinen Garten passen würden, haben wir nicht erwartet.

Danach folgen noch ein paar Fotos aus der Vor­weih­nachts­zeit 2022 auf dem Weg zu Susis Klassen­treffen. In Halle zieht sich der Weih­nachts­markt über Hallmarkt und Marktplatz und noch ein bisschen den "Boulevard" entlang. Magdeburg bezaubert mit vielen in der Stadt verteilten Märkten und Ständen und der "Magde­burger Lichter­welt" - und hat definitiv die größte und beste Auswahl an Glühweinen. Der Braun­schweiger Weih­nachts­markt fügt sich schön in das Stadtbild um den Dom herum. Quedlinburg hat nicht nur mehrere Weih­nachts­märkte, der "Advent in den Höfen" ist in Deuschland wohl einmalig.