Stützerbach

Mitte September 2021

Nach unseren Wanderungen an der Weißen Elster haben wir noch ein bisschen Zeit. Der Thüringer Wald liegt in der Nähe und von der Gegend bei Ilmenau hat schon Goethe geschwärmt. Also quartieren wir uns auf dem Camping­platz Meyers­grund im Ilmtal ein.

Zum Auftakt wandern wir von Stützer­bach aus hinauf zum Kamm des Thüringer Waldes. In Allzunah stehen wir direkt am Mittel­punkt des Renn­steiges - Erinnerungen an die schönen Renn­steig­wanderungen mit Zelt und Wander­wagen kommen auf. Weiter laufen wir zum großen Hundskopf mit ein bisschen Aussicht in Richtung Franken. Vorbei an Helenen­quelle und Breiten­grunder Teich geht es weiter zum finsteren Loch. Dort treffen wir auf den Goetheweg, der uns vorbei am Knöpfel­staler Teich und unterhalb der Erbsköpfe zurück bis zum Goethe­museum in Stützer­bach leitet, das hat allerdings abends schon geschlossen.

Die zweite Wanderung starten wir in Manebach, jetzt soll es hinauf auf den Kickelhahn gehen. Da es eine Runde werden soll, halten wir uns zuerst in nord­östlicher Richtung und steigen langsam oberhalb des Ilmtals hinauf. Der Sturm hat eine größere Fläche entwaldet und dadurch ist auch unser Wanderweg ver­schwunden. Hier müssen wir ein bisschen quer­feld­ein kraxeln. Seit Goethe hat sich die Natur sicher schon mehrfach geändert. An der von-Watz­dorfs-Aussicht kann man nur durch eine schmale Wald­schneise sehen; die Aussicht an der Bismarck-Höhe ist komplett zuge­wachsen. Erst an der Hohen Schlaufe zweigen wir ein paar Meter vom Weg ab und haben einen schönen Blick über Ilmenau hinweg ins Vorland mit der markanten Brücke der ICE-Strecke.

Der Aussichts­turm auf dem Kickelhahn bietet dann aber eine komplette Rund­um­sicht. In die Jagdhütte, in der der Dichter­fürst "Über allen Gipfeln ist Ruh..." geschrieben hat, darf man sogar hinein, allzu viel ist darin aber nicht zu entdecken. Einer seiner Lieblings­plätze war wohl die kleine Höhle unter dem Hermann­stein, schrieb er jedenfalls in einem Brief an Charlotte. Die schauen wir uns natürlich auch noch an. Wenn Goethe die Höhlen in Slowenien hätte sehen können, wie hätte er dort erst geschwärmt!

Wir lassen das Jagdhaus Gabelbach diesmal links liegen und steigen auf dem Goetheweg wieder hinab nach Manebach. Eine nette, ruhige Runde, allerdings mit weniger Aussicht, als Susi sich wünschen würde, deshalb "nur"