Lužnice - Nová řeka - Nežárka

Ostern 2022

Während unserer ersten Tour auf der Lužnice im Sommer 2017 begegneten wir einer netten Schüler­gruppe, die am Wehr Rozvodi, nicht wie wir, weiter zum See Rožmberk paddelte, statt­dessen führte ihre Tour über den Nová řeka weiter zur Nežárka. Das hat uns neugierig gemacht und war genau die richtige Idee für unsere kleine Paddel­gruppe zu Ostern 2022.

Diesmal sind wir nur zu dritt unterwegs. In Anlehnung an Jerome K. Jerome sind drei Freunde im Boot schon mal ein guter Anfang und es wird eine gemütliche und harm­onische Tour.

Wir starten wieder in Suchdol, dort kann der zweite Ralf auch sein Boot mieten. Bis zum Abzweig des Nová řeka kennen wir die Lužnice ja schon, doch mit öster­licher Vegetation wirkt der "Böhmische Amazonas" ganz anders als im Juni 2017. Bei dieser Tour haben wir die Lužnice schon ausführ­lich beschrie­ben (Link unten), deshalb hier nur ganz kurz: Viel einsame Natur, die wenigen kleinen Stufen gut fahrbar, Über­nachtung wieder im Kemp Majdalena.

Am nächsten Tag weiter bis zum Wehr Rozvodi. Dort beginnt der uns unbekannte Teil.  Nová řeka (deutsch "Neuer Fluss") trifft es wohl nicht mehr so richtig, denn er wurde bereits 1587 zur Hoch­wasser­ent­lastung des Fisch­teiches "Rybník Rožmberk" angelegt. Den Kanal, der gar nicht so kanalartig wirkt, säumen imposante, uralte, knorrige Eichen, vielleicht schon aus der Zeit seiner Anlage.

Später paddeln wir durch eine dunkle Wald­schlucht, die durch einen kleinen Höhenzug gegraben wurde. Wenn man bedenkt, welche Werkzeuge sie damals hatten...

Ein paar Kilometer nach der Wald­schlucht mündet der Nová řeka von links in die Nežárka. Jetzt gibt es wieder ein bisschen Strömung und wir müssen nicht mehr auf Flach­stellen im Kanalbett achten. Am Wehr beim Kemp Jemčina finden wir einen schönen Über­nachtungs­platz; das Lager­feuerchen machen wir etwas abseits, um den gepflegten Rasen zu schonen.

Die Paddeltour am nächsten Tag ist relativ unspektakulär, flache Landschaft, ein paar Wehre, die Sehens­würdigkeiten wie das Schloss "Zámek Jemčina" kann man vom Wasser aus nicht sehen.

Kurz vor unserem Zielort Veselí nad Lužnicí nach einer Eisen­bahn­brücke erreichen wir eine große Wehranlage. Wie wir jetzt wissen, wäre es einfacher gewesen, dort nicht in die kanalartig ausgebaute Nežárka umzutragen, sondern statt dessen in den linken Wasserarm "Degárka" zu fahren, der die Nežárka wieder mit der von links kommenden Lužnice verbindet. Dann kann man bequem vor dem Wehr am Bootscamp "Vodácké tábořiště Ostrov" aussteigen, denn dort endet auch unsere Paddeltour.

Da wir noch Zeit haben, bummeln wir am nächsten Tag durch Třeboň und die historische Altstadt von Tábor.

Uns hat diese Tour sehr gut gefallen, im Vergleich zur Lužnice-Tour 2017 bekommen Nová řeka und Nežárka aber "nur"