Loferer Alm

Anfang Juli 2022

Susis Geburtstag möchten wir draußen verbringen, deshalb fahren wir mal wieder nach St. Martin bei Lofer im Salzburger Land. Vom Camping Grubhof aus hatten wir vor einiger Zeit die Saalach per Boot erkundet und dabei darüber nach­ge­dacht, hier auch mal zum Wandern her zu kommen. Die Preise des Camping­platzes sind heftig ange­stiegen. Als kleinen Ausgleich bekommt man im Juli/­August die Saalach­taler Sommercard. Die bräuchten wir eigentlich nicht. Anderer­seits wollen wir die Frei­fahrten mit der Bergbahn nun auch nicht einfach verfallen lassen. Also ist das Wanderziel diesmal die Loferer Alm.

Das Bergmassiv kennen wir von unten gesehen schon von unserer Fahrrad­tour "Kalkstein­runde" (siehe unten). Die Südseite des Massivs bricht mehrere Kilometer lang als Felswand fast senkrecht ab. Dort gibt es auch keinen Weg hinauf. Die Nordseite ist sanfter, dort verläuft auch eine Bergstraße. Sehr einfach überwindet die Bergbahn von Lofer aus die ca. 800 Höhenmeter auf die Alm. Genau­ge­nommen sind es zwei Kabinen­bahnen hinter­ein­ander, auch an der Mittel­station kann man zu- oder aussteigen.

Die Bergbahn wurde vermutlich nicht für die Sommer­touristen gebaut, sondern vor allem für den ein­träglicheren Skibetrieb im Winter. Der Skibetrieb erstreckt sich über die gesamte hügelige Hochfläche mit Pisten und Lift­an­lagen. Auch die beiden "Seen" sind nur künstliche Wasser­speicher für die Beschneiungs­anlagen. Dass Skigebiete im Sommer meist nicht sonderlich attraktiv sind, ist keine Neuigkeit. Als wir oben auf dem Schwarzeck beim 8er Sessellift vorbei kommen, gruselt es uns aber doch ein wenig, hier wird man uns im Winter niemals antreffen. Der niedrige "Aussichts­turm" direkt neben der Lift­station ist  über­flüssig wie ein Kropf; auch ohne ihn hat man vom kahlen Gipfel des Schwarz­ecks volle Rund­um­sicht.

Die Wander­möglich­keiten auf der Alm sind beschränkt; meist läuft man auf einem breiten Fahrweg, der zur nächsten touristi­schen Ein­richtung führt. Dazwischen verteilt sich im Sommer die Alm­wirt­schaft. Von den "Hügeln" aus hat man aber schöne Aussichten in die umliegende Bergwelt vom Hochkalter im Westen über die Loferer Steinberge bis zum Kaiser­gebirge im Osten.

Die kleine Runde über die Alm befriedigt unsere Wanderlust nicht, deshalb be­schließen wir entlang des Würmbaches zur Mittel­station abzu­steigen. Auch der "Wasser­fallweg" ist familien- und hunde­freundlich ausgebaut. Der rote Schotter im ersten Abschnitt des Weges erscheint etwas deplatziert, solches Gestein gibt es in der Gegend nicht. Je weiter wir uns von der Alm entfernen, desto natürlicher wird der Weg. Die Eiszeit hat eine Stufe hinter­lassen, über die der kleine Würmbach in schönen Wasser­fällen ins Tal fließt.

Neben den Wasser­fällen wurde der Weg in Serpen­tinen angelegt und ist immer noch einfach zu gehen. Trotzdem hat sich eine Wanderin verletzt und wird per Hub­schrauber ins Tal geflogen (Bestimmt ist bis heute alles verheilt - Alles Gute!). Ein paar "Gaffer" müssen in einigem Abstand unbedingt stehen bleiben, obwohl sie problemlos vorbei gehen könnten. Dadurch kommt es am Ende zum "Stau" auf dem Wanderweg. Das ist doch mal was neues. 🙂

Aber nicht der Stau führt für die Loferer Alm bei uns zum Punktabzug, sondern der "Über­tourismus". Wegen der vielen Aussicht und dem recht schönen Wasser­fallweg geben wir trotzdem noch recht gute